Bis vor 20 Jahren hätte ich wohl gesagt: Irgendwann im Leben ändern sich die Dinge nun mal, auch wenn ich das nicht möchte. Ich wollte meine Pläne umsetzen und habe mir gewünscht, dass alles so bleibt, wie ich es kennengelernt habe. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Heute sage ich: Veränderung ist das tägliche Leben. Jeder von uns verändert sich ständig. Es geht also nicht um die Frage, ob wir uns verändern können, sondern, ob wir uns dessen bewusst sind, dass wir Weltmeister in Veränderung sind.
Vielleicht hat der ein oder andere schon mal gehört, dass unser Körper 7 Millionen Zellen pro Sekunde tötet und diese neu aufbaut. Und das tut er nicht einfach, indem er sie identisch kopiert, sondern indem er auch Neues ausprobiert. Um sieben Millionen Mal pro Sekunde eine Veränderung möglich zu machen, muss ich extrem veränderungsbereit und -fähig sein. Das hat mich wirklich nachdenken lassen. So habe ich erkannt: Das ganze Leben besteht aus Veränderungen. Da ich auf zellulärer Ebene ungefähr alle sieben Jahre sowieso einen neuen Körper habe, ist verständlich, wenn ich auch über einige Jahre meine persönliche Haltung komplett verändern kann. So habe ich mich viel mit Persönlichkeits-Entwicklung beschäftigt.
Ich muss das zwar nicht tun, aber es ist durchaus normal, dass Entwicklung und Veränderung passiert. Nun, was bedeutet das ganz konkret? Persönliche Weiterentwicklung heißt, ich verändere die Geschichte, die ich über mich selbst erzähle. Zum Beispiel, wenn ich sage: “Ich bin … zu klein, zu blöd, zu irgendwas“. Wer sich mit persönlicher Weiterentwicklung beschäftigt, der kommt früher oder später zu seinen Glaubenssätzen. Der entdeckt limitierende Glaubenssätze wie: „Immer muss ich alles selbst machen“ oder „Von nichts kommt nichts“ oder „Mir hört ja keiner zu“. Veränderung bedeutet für mich mir klarzumachen, dass ich diese Überzeugungen verändern kann. Sei es gezwungen durch Einflüsse von außen oder freiwillig von innen heraus.
Meine drei besten Strategien zum Thema Veränderung?
Das Thema Veränderung wird häufig mit dem Ansatz in Organisationen gebracht, dass sich von heute auf morgen etwas radikal verändern soll. „Wir machen jetzt alles anders“ heißt es oft nach dem Motto: „Alles Alte war Mist und nur das Neue ist gut.“ Dieses Vorgehen erzeugt bei vielen Menschen Angst und Ablehnung. Sie fragen sich, was jetzt auf sie zu kommt. Wieso ist das, was bislang war, nicht mehr gut und wieso muss ich nun alles neu erlernen? Das erzeugt auch bei denjenigen, die das Alte mit aufgebaut haben, Unverständnis und Widerstand. Nehmen wir mal ein Unternehmen mit 50 Jahren Tradition. Vielleicht hat der Inhaber gewechselt oder ein neuer Trend revolutioniert deren Markt. Auch wenn sich vieles verändern wird, ist das kein Grund so zu starten. Wer so beginnt, der erleidet mit hoher Wahrscheinlichkeit Schiffbruch. Er wird auf viel Gegenwind stoßen. Das ist nicht der Weg, den ich empfehle und den ich gehe. Ich habe eine dreiteilige Strategie.
Der erste Schritt dieser Strategie der heißt Tradition. Gemeint ist damit: Zeige Wertschätzung für das Erreichte. Nimm dir ausreichend Zeit, um zu schauen, was ist über die letzten Jahre Gutes und Wertvolles entstanden. Nimm dir wirklich Zeit, das auch öffentlich anzuerkennen und dafür Dankbarkeit zu empfinden? Wer hat daran mitgearbeitet? Welche tollen Ideen, welche Patente, vielleicht auch welche Erfahrungen sind dort eingeflossen? Gerade am Anfang ist dieser Schritt so wichtig. Die Erfahrung habe ich immer wieder gemacht. Denn das, was aktuell existiert, ist ja die Basis unseres heutigen Lebens, unserer heutigen Existenz. Damit macht das Unternehmen bis zum heutigen Tag Umsatz. Deswegen ist Tradition, das kommt ja vom lateinischen „trahere“ gleich Ziehen, wie der Traktor, so wichtig. Es heißt, dass uns etwas bis zum heutigen Tag erfolgreich gemacht hat. So schlecht kann es also nicht sein. Es ist gut, wenn man auch in einem Veränderungsprojekt so startet und zunächst schaut, was möchten wir wertschätzen, was ist gut, was soll bewahrt werden, weil es sehr gut ist? Für welche Überzeugungen, die wir haben, sind wir dankbar und was bestärkt uns? Dann hat man einen wichtigen soliden ersten Schritt gemacht. Dann hat man wahrscheinlich auch einen Großteil der „Betroffenen“ im Boot. Also meine erste Strategie heißt: Wertschätzung des Vorhandenen und mit Dankbarkeit auf das Erreichte schauen.
Der zweite Schritt, das hat wahrscheinlich auch jeder schon mal gehört, das ist kontinuierliche Verbesserung. So nennt man das im betrieblichen Umfeld. Die Japaner nennen das, Kaizen, was bedeutet, jeden Tag ein bisschen besser werden und was auch heißt, sich in kleinen Schritten zu verändern. Regelmäßig Neues auszuprobieren und zu entdecken, ob es nicht mittlerweile leichtere Wege gibt, die Dinge anders, besser oder effektiver zu machen. Ich habe da ein paar Tipps, die dabei helfen, diese Strategie einzuüben: Jedes Mal, wenn du bemerkst, dass du dich sehr an etwas gewöhnt hast, an eine Vorgehensweise zum Beispiel, probiere aus, wie es auch anders gehen kann. Das Ganze trainiert die Veränderungsfähigkeit, denn das ist der entscheidende Punkt daran. Die Fähigkeit sich zu verändern, geht vielen Menschen im Laufe der Zeit verloren, weil es ja so bequem ist, es immer gleich zu machen.
Das kannst du im Alltag gut ausprobieren, indem du zum Beispiel mit der anderen Hand die Zähne putzt. Es passiert nichts, wenn das länger dauert. Du kannst es hinterher auch mit der gewohnten Hand dann nochmal machen.
Auch in Unternehmen kann diese Strategie trainiert werden. Das kontinuierliche Verbesserungswesen lädt die Mitarbeiter dazu ein täglich über Veränderungen nachzudenken. Auch kleine Schritte werden prämiert. Je ungewöhnlicher ein Vorschlag ist, desto höher fällt die Prämie aus. Ich kenne auch Fälle, in denen sogar mutige, misslungene Idee belohnt werden. Hieran erkennt man, wie reif ein Unternehmen in diesem Punkt schon ist.
Das Podcast Hören beim Autofahren, ist für mich eine inspirierende Quelle. Auch hier ist es möglich, die Veränderungsfähigkeit zu trainieren: Ich höre immer mal wieder andere Podcasts. Ich suche mir einen inspirierenden Kanal oder folge einer Empfehlung. Ich habe auf diese Weise schon richtig spannende Podcasts gefunden, die mich sehr bereichert haben.
Ein weiteres Beispiel ist es fremde, andersartige Speisen auszuprobieren. Ich kenne Menschen, die sagen: „Ich esse immer das gleiche.“ Ich sehe es als Experiment herauszufinden, wie etwas Unbekanntes schmeckt und was daran neu und interessant ist. Gerade im Umgang mit anderen Kulturen ist das sehr spannend, denn dort ist die Mehrheit anders und ich bin die kuriose Ausnahme.
Das alles ist gut für diesen zweiten Schritt, für das tägliche Trainieren der eigenen Veränderungsfähigkeit. Doch die wahrhaft großen Schritte kommen so selten.
Schritt drei, ist der, der großen Erneuerung, den ich zu Beginn schon kurz erwähnt habe. Ich nenne diesen dritten Schritt den kreativen Zerstörer oder den bedingungslosen destruktiven Neuanfang. Es geht darum, sich komplett neu zu erfinden, wie der Phönix aus der Asche und sich die Frage zu stellen: „Was wäre, wenn es überhaupt keine Randbedingungen gäbe?“ Es geht darum groß zu denken und die Vorstellungskraft herauszufordern. Das ist auch bei Unternehmens- und Lebens-Visionen total wichtig. In diesem dritten Schritt geht es vor allem darum sich zu trauen. Auch wenn das bedeutet diesen oder jeden Teil des Lebens oder des Unternehmens komplett neu zu gestalten. Ich habe oft erlebt, dass diesem Schritt zu wenig Aufmerksamkeit gegeben wird. Es erscheint zu weit weg, zu anspruchsvoll oder wird als unmöglich verworfen. Und man kann es wunderbar prokrastinieren. Wichtig ist: Es kommt niemand, der einem das abnimmt. Irgendwann zwingen die äußeren Umstände uns dazu, dann wird es passieren. Meist ist es dann aber zu spät, um noch selbst zu gestalten und Weichen zu stellen.
Wie erkenne ich den Bedarf einer solchen Richtungsänderung? Indem ich auf meine Gefühle höre und darauf achte, was ständig Streit, Widerstand oder Stress auslöst? Welche unangenehme Überraschung kommt plötzlich in mein Leben? Wo ist etwas längst zu Ende an dem ich festhalte, vielleicht der aktuelle Job oder ein Hobby, dessen anfänglicher Reiz nicht mehr da ist. Viele haben nicht den Mut oder auch nicht das Vertrauen hier auf Stop zu drücken und etwas Neues anzufangen. Dennoch drängt das Leben sie in eine neue Richtung. Wer das in seinem Leben beobachtet und es erkennt, der ist an dieser Stelle eingeladen, gerne nach diesen drei Schritten vorzugehen. Und wenn es sein soll, dann auch den kreativen Zerstörer Modus zu wählen, in die destruktive Erneuerung zu gehen und sich zu fragen: „Was ist an dieser Stelle völlig Neues möglich?“
Meine größte Veränderung und wie ich diese gemeistert habe?
Manche Menschen erleben harte Einschläge im Leben – eine Krankheit oder sowas. Ich habe mal nach einem Stromunfall auf der Intensivstation gelegen. Das war ein Wendepunkt in meinem Leben. Darüber rede ich oft in meinen Vorträgen. Doch an dieser Stelle möchte ich gern eine andere Geschichte teilen:
Meine größte Veränderung ist das Erkennen der Tatsache, dass Nichts Bestand hat, dass sich alles ständig verändert. Als ich das erkannt habe, hat mir das erst gar nicht gefallen. Der Wunsch nach Kontinuität und all das zu behalten, was ich mir vertraut gemacht habe, was mir sehr viel Freude macht ist ja allzu verständlich (das Wort kommt von Verstand). Es ist so wertvoll zu erkennen, dass sich alles irgendwann verändert, dass Veränderung die Konstante im Leben ist. Die größte Herausforderung war für mich, die Veränderung als Chance zu sehen und dass ich dann auch loslassen darf, wenn es so weit ist.
Dieses „dürfen“ klingt wie eine Erlaubnis, weil ich es nett formuliere. Ich könnte auch „müssen“ sagen, aber das Verb erzeugt Zwang, was ein limitierendes Gefühl der Enge und Unfreiheit ist. Da hatte ich einiges zu lernen. Ich habe Beziehungen erlebt, die zu Ende gingen. Ich habe Jobs gehabt, die nicht so weiterliefen, wie ich mir das gewünscht habe. Ich habe herzensliebe Hobbies aufgegeben, weil ich gemerkt habe, dass es so nicht mehr weitergehen soll. Ich habe die Illusion einer stabilen Welt aufgegeben, weil die Natur so nicht funktioniert, dass immer alles gleich und voraussagbar abläuft. Das Leben ist nun mal Veränderung. Da ist nichts konstant, auch wenn es uns in unserer Lebensspanne so vorkommt.
Dazu gehört auch der Umgang mit dem Thema Angst und Unsicherheiten, was in den letzten Jahren verstärkt hochkommt. Hier ist jeder eingeladen für sich eine Antwort zu finden, wie sehr er/sie sich von äußeren Zukunftsängsten verunsichern lässt. Ich kann mich diesen Ängsten hingeben und mich in die Starre oder in die Flucht treiben lassen. Ich kann diese Zeit aber auch als große Chance sehen, als Geschenk des Himmels und herausfinden, welche Weiterentwicklung sich mir dadurch bietet. Viele Menschen haben hier einen großen Schritt gemacht und sich nicht von den teils geschürten Ängsten herumtreiben lassen.
Ein weiteres Bild oder eher eine Begrifflichkeit, was Veränderungen betrifft, ist auch dies: Die bekannte Unzufriedenheit gegen eine unbekannte Zufriedenheit zu tauschen. Soll heißen: Das Bekannte, das ich zwar gut kenne, aber was mir nicht mehr gefällt, soll etwas Neuem weichen, was ich noch gar nicht kenne und von dem ich mir viel Positives verspreche. Ich sehne mich nach etwas, was ich irgendwo gesehen habe und was ich als das größte Glück der Welt ansehe. Zum Beispiel einen anderen Job, wo scheinbar alles locker und leicht abläuft, eine andere Beziehung voller Hingabe oder das Leben an einen traumhaft schönen Ort zu verbringen, wo Milch und Honig fließen.
Die Zufriedenheit, die ich mir dort vorstelle, kann ich nur bekommen, wenn diese Zufriedenheit auch in mir ist. Das ist die Erkenntnis für mich, dass Unzufriedenheit immer in mir, mit mir und neben mir herläuft und die Zufriedenheit eben auch. Die Ereignisse in meinem Leben sind stets in Resonanz zu meinen Gefühlen. Das ist das Gesetz der Resonanz. Alles geht von innen nach außen, nicht umgekehrt. Ich bin der Mittelpunkt meines Universums. Dies zu erkennen, umzusetzen, und damit im Leben etwas zu verändern finde ich wahrlich genial.
Es geht darum: Die Haltung und die Geschichte zu verändern, die ich über mich selbst erzähle.
Was ich mit Veränderung zu tun habe
Mein Name ist Andreas Lenniger, ich bin in den 1960ern geboren und seit über 10 Jahren mit dem Thema persönliche Weiterentwicklung und Veränderungsmanagement unterwegs. Als Elektrotechnik Ingenieur habe ich einige Jahrzehnte Erfahrungen als Führungskraft und Projektleiter im technologischen Umfeld der Halbleiterbranche und der Fertigungstechnik gesammelt. Das, was ich heute tue, nenne ich Genialitätscoaching für Menschen, die sehr viel im Kopf sind. Nein, dabei lernt man keine neuen Formeln. Es geht viel mehr ums Erkennen und Umsetzen dessen, was bereits da ist. Um Genialität, die nicht im Kopf sitzt.
Es geht darum Aspekte der eigenen Genialität zu entdecken und zu entfesseln, die verborgen sind und somit meist ungenutzt bleiben. Aspekte, die viele seit der Geburt oder im Laufe der Kindheit vergessen haben. Vergessen in den Phasen intensiver Konditionierung, die wohl jeder Mensch kennt und auch immer wieder durchläuft. Ich rede über jene Aspekte der eigenen Genialität, die über das, was wir logisch beweisen können, hinausgehen. Ich spreche von dem Teil unserer Existenz, der unsere kognitiven Fähigkeiten überschreitet, und der viel weiser und auch viel kraftvoller ist als das, was der brillante Verstand alles schon kennt.
Ich spreche von der Kraft unserer Gefühle, denn mit Dankbarkeit, Begeisterung und Freude strahlst du gleich ganz anders. So veränderst du deine Erfahrungen, deine Realität und ziehst die Erfolge an, die du dir von Herzen wünscht. Wetten?
Es geht um innere Führung und darum, auf die eigene Intuition zu hören. Du wirst dich wundern, wie weise du tief in dir drin bist, damit du für dich die richtigen Weichen im Leben stellen kannst und so den dir eigenen Weg gehst.
Und es geht darum über Hingabe und Flow die Leichtigkeit wiederzufinden, die es ermöglicht mit positiver Einstellung Herausforderungen anzunehmen und flexibel auf Veränderungen zu reagieren. Alles ist möglich!
Wer das entdecken möchte, wer das entfesseln möchte, den unterstütze ich dabei.